Ich habe Dir ein paar grundlegende Tipps aufgeschrieben, die Du beachten solltest, wenn Du für Journalisten schreibst.
Schreibe keine Werbetexte!
Journalisten verbreiten Nachrichten und keine Werbung!
Werbung gehört in die Anzeigenabteilung und hat nichts in einer Redaktion zu suchen. Diese Trennung von Redaktion und Anzeigen nehmen Journalisten sehr ernst.
Wenn Du willst, dass Deine Pressemitteilung nicht gleich gelöscht wird, dann schreibe bitte keinen Werbetext. Also verzichte in Deiner Pressemitteilung auf jegliche Wertung. Sing kein Loblied auf Dich und Dein Unternehmen, verzichte beispielsweise auf Wörter wie innovativ, kompetent oder großartig.
Deine Pressemitteilung sollte stattdessen eine echte Nachricht enthalten, die Du öffentlich machen möchtest. Gib Journalisten das, was sie interessiert: Für ihr Medium relevante Neuigkeiten und Geschichten, Daten, Fakten, Zahlen und Hintergründe.
Schreibe einfach!
Schreibe verständlich und in kurzen Sätzen. Vermeide Schachtelsätze und Fremdwörter. Wenn Du nicht ohne Fremdwörter auskommst, dann erkläre, was damit gemeint ist.
Im besten Fall übernimmst Du beim Schreiben einer Pressemitteilung die Arbeit eines Redakteurs. Imitiere die Schreibweise der Journalisten! Das heißt, Pressemitteilungen sollten im besten Fall Nachrichten sein. Eine Nachricht ist die kürzeste und schlichteste Darstellungsform im Journalismus.
Es gibt feste Kriterien, wie eine Nachricht aufgebaut ist. Damit sind wir schon bei Punkt 3 angekommen!
Deine wichtigste Botschaft steht am Textanfang!
Du willst Dein Geschäft erweitern? Dein Verein hat einen neuen Chef oder Du planst mit Deiner Band ein Konzert? Prima: Dann schreibe das bitte auch an den Anfang deiner Pressemitteilung. Erkläre in den ersten drei bis vier Sätzen folgende Fragen:
Was machst Du, wann und wo?
Beschreibe so konkret wie möglich. Hier kannst Du beispielsweise auch ein überraschendes Zitat einfügen. In den dann folgenden Absätzen kannst Du das Wie und Warum Deiner Nachricht näher erläutern.
Warum ist das wichtig? Du schreibst eine Pressemitteilung und keinen Aufsatz. Du kannst nicht davon ausgehen, dass Dein Text weder vom Journalisten noch vom Leser bis zu Ende gelesen wird. Blöd, wenn dann Deine Neuigkeit, Deine Nachricht, im letzten Absatz steht und niemand davon erfährt, weil der Leser Deinen Text schon viel eher aus der Hand gelegt hat.
Journalisten stehen oft unter Zeitdruck und haben selten Zeit, sich die wichtigsten Informationen auch noch aus einem unstrukturierten Text zusammenzusuchen.
Vermeide es unbedingt chronologisch von einem Ereignis zu berichten, sondern setze die Kernbotschaft an den Textanfang.
Wichtig: Schon in Deiner Überschrift sollte klar werden, was die Neuigkeit ist.
Überfrachte Deine Pressemitteilung nicht mit Neuigkeiten!
Packe nicht zu viele Informationen in Deine Pressemitteilung. Mehr als zwei Neuigkeiten solltest Du nicht auf einmal verkünden. Achte darauf, dass Deine Pressemitteilung nicht länger als eine A4-Seite wird. Das klappt nur, wenn Du nicht zu viele Informationen in den Text packst. Schreibst Du zwei und mehr Seiten ist es sehr wahrscheinlich, dass Dein Text gekürzt und geändert wird.
Hast Du mehr zu sagen? Dann schreibe stattdessen lieber eine zweite Pressemitteilung, die Du einige Tage später versendest.
Finde eine knackige Betreffzeile für Deine E-Mail!
Selbst bei Regionalzeitungen landen täglich unzählige E-Mails im Postfach. Wähle deshalb eine aussagekräftige und knackige Betreffzeile für Deine E-Mail, die das Interesse des Journalisten weckt. Sinnvoll ist es auch, den Ort in der Betreffzeile zu nennen. „Erstes Kindercafé in Nordhausen eröffnet“ macht neugieriger als „Pressemitteilung zur Caféeröffnung“.
Schicke Deine E-Mail mit der Pressemitteilung am besten am Vormittag, dann wird bei den meisten Medien noch geplant.
Versende Deine E-Mail gezielt. Guck genau, welche Medien für Dich und Deine Geschichte in Frage kommen.
Statt die E-Mail nur einem bestimmten Redakteur zu senden, nutze lieber zusätzlich auch die allgemeine E-Mail-Adresse der Redaktion. Es wäre schade, wenn Dein Text in dem Postfach verschüttet bleibt, während der Redakteur drei Wochen lang Urlaub hat.